von a.mateja
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Kommunikative Herausforderungen in Zeiten der Krise

Chancen identifizieren, Orientierung geben – und sich nicht von einem Virus die Nachricht diktieren lassen!

Corona hat uns alle – mehr oder weniger im Griff. Dazu passt auch die aktuelle Nachrichtenlage. Im Bereich Corporate zeichnen sich allerdings zwei Strömungen ab: Entweder, die Corona-bedingten Neuerungen und Anpassungen werden als „freiwillige“ Errungenschaften für eine neue Zukunftsstrategie kommuniziert – oder Unternehmen berichten lediglich von den negativen und drastischen Folgen der Ereignisse rund um das Coronavirus.

Wenn Unternehmen nur von Folgen berichten

Wer beispielsweise die Unternehmenskommunikation der Lufthansa in den vergangenen Monaten mitverfolgt hat, erkennt vor allem das Schema: actio=reactio. Die Bundesregierung spricht eine weltweite Reisewarnung aus? Die Lufthansa streicht Flüge. Der Konzern generiert keinen Umsatz? Stabilisierungsmaßnahmen werden auf den Weg gebracht. Die Regierung hebt die weltweite Reisewarnung aus? Die Lufthansa fliegt wieder.

Dabei wirkt es so, als wenn das Unternehmen primär situativ und impulsgetrieben über die unmittelbaren Folgen der Pandemie auf die Fluggesellschaft mit dem Kranich spricht und die nachhaltigen Veränderungen ausklammert, die für die Zukunft zu erwarten sind – wie zum Beispiel , dass Corona zumindest kurz- und mittelfristig die Flugbranche nicht nur tangieren, sondern verändern wird. So werden durch das neugewonnene Vertrauen in digitale Kommunikationsmittel Geschäftsreisen voraussichtlich sinken – und damit auch Flugreisen. Das wird Auswirkungen auf Preise und Verbindungen haben. Wie wird sich das Geschäftsmodell von Fluggesellschaften und Co. wandeln? Viele dieser Fragen bleiben zumindest nach außen hin unbeantwortet. Vielmehr wirkt es so, als ob das Coronavirus die Nachrichtenlage diktiert.

Veränderungen als Verbesserung kommunizieren

Nicht immer müssen Änderungen als Folgen kommuniziert werden. Es gibt Unternehmen, die aktuelle Veränderungen proaktiv ansprechen und diese für sich auslegen. Der Kurznachrichtendienst Twitter verkündete beispielsweise, seinen Mitarbeitern das Homeoffice „für immer“ zu ermöglichen. Das ist eine direkte Konsequenz aus der Erfahrung, dass Mitarbeiter auch von Zuhause gute Leistung erbringen.

Auch beim europäischen Marktführer im Direktvertrieb von Eis- und Tiefkühlspezialitäten bofrost* beobachten wir, wie Corona zunehmend das Geschäftsmodell verändert. Allerdings sind hier neue Chancen das Thema. So wird beispielsweise die Belieferung mit Nahrungsmitteln an die Haustür als bofrost* Beitrag für die Versorgungs-Sicherstellung kommuniziert, bei der gleichzeitig soziale Kontakte beim Einkauf vermieden und die Gefahr einer Ansteckung minimiert werden können. Die Veränderung wird somit zur Verbesserung.

Krisen in der Kommunikation nutzen

Die Auswirkungen von Corona sind immens – und sich nicht von Corona in ein News-Korsett zwingen zu lassen, wenn die aktuelle oder zukünftige wirtschaftliche Lage des Unternehmens unklar ist, macht das Ganze nicht einfacher. Aber die wesentliche Herausforderung für die Unternehmenskommunikation in Krisenzeiten liegt darin, Chancen zu erkennen und zu nutzen, um Kunden und Partnern zu Sicherheit und Orientierung zu geben und zu signalisieren: Wir sind da, wir gehen Probleme an, finden Lösungen und gehen gestärkt aus dieser Situation hervor.

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