Wird Augmented Reality
jetzt endlich Mainstream?
Ich erinnere mich noch gut daran, wie wir zum ersten Mal das Thema „Augmented Reality“ bei einem unserer Kunden ins Gespräch gebracht haben – rückblickend muss man konstatieren: Die verwirrten und teilweise verständnislosen Blicke waren ein Beweis dafür, dass die Zeit damals vor ca. 5 Jahren einfach noch nicht reif war. Heute, in Zeiten in denen digitales Storytelling ein Mega-Thema in der Kommunikationswelt ist, scheint mehr Platz für die „erweiterte Realität“ zu sein. Spätestens seit Pokemon Go! – der ersten massenmarkt-tauglichen App auf Basis der AR-Technologie. Dies beweist auch eine großartige Digital-Story der New York Times zu den Olympischen Spielen in Pyeongchang.
Auf einer Landingpage stellt das Medienunternehmen vier Olympioniken vor – aber anders als gewohnt, erhält der Leser der „Times“ dank der AR-Technik die Möglichkeit, sich die vier Sportler direkt ins eigene Wohnzimmer zu „beamen“. Es ist dies der vielleicht erste Versuch, Augmented Reality konsequent im Rahmen eines journalistischen Formats einzusetzen. Alles, was der Leser braucht ist ein geeignetes Smartphone – die entsprechenden Spezifikationen gibt’s hier – und die New York Times-App. Anschließend muss der User nur noch der App den Zugriff auf die Smartphone- oder Tablet-Kamera erlauben.
Zu sehen bekommt der Nutzer dann den US-amerikanischen Eiskunstläufer Nathan Chen, den Shorttracker John Celski, die Eishockey-Torhüterin Alex Rigsby sowie die österreichische Snowboarderin Anna Gasser – aber dies durch den Smartphone-Monitor so, als wären die Sportler gerade in seinem Wohnzimmer aktiv. Dies wahlweise im Miniatur-Format auf dem Schreibtisch – oder gar in Lebensgröße. Zugegeben: Die Technologie ist keine wirklich Neue – aber dennoch durchaus aufwändig. Zunächst wurden die charakteristischen Bewegungen der Athleten Step-by-Step fotografiert und anschließend in hochauflösende, möglichst realitätsnahe 3D-Modelle umgesetzt. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.
Es bleibt abzuwarten, in wieweit sich AR als Tool für anschauliche, digitale Berichterstattung wirklich durchsetzt. Oder ob der Trend doch zur VR – also Virtual Reality – geht, bei der nicht irgendetwas in die „reale Welt“ transferiert, sondern dank 3D-Brille eine vollständige Abbildung der realen Welt oder gar eine komplett virtuelle Welt in 3D dargestellt wird. Und auch hierfür hat die NY Times bereits eine eigene App mit diversen, beeindruckenden Stories.
Bild: Screenshot von der NY Times Page