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Print ist out. Wirklich?

Von allen möglichen Dächern tönt es immer wieder: „Print ist tot, Print ist out, Print ist am Ende, Print hat keine Zukunft!“ Bereits 1990 hatte Microsoft-Gründer Bill Gates das Ende der Printmedien für die Jahrtausendwende vorhergesagt. Sein Nachfolger Steve Ballmer hat im Jahr 2010 in die gleiche Kerbe geschlagen und prophezeit, dass in zehn Jahren Zeitungen und Magazine ausgestorben sein werden. Nun, das Jahr 2020 ist in nicht mehr allzu weiter Ferne und siehe da, die Printmedien existieren immer noch. Sie sind scheinbar nicht totzukriegen. Ein Blick in die Kristallkugel zeigt, dass das „Phänomen Print“ in manchen Bereichen sogar eine wahre Renaissance erlebt, ohne dass der digitale Boom darunter leiden würde.

Sehen wir uns mal ein Printprodukt genauer an, dem früher in vielen Unternehmen ein sehr großer Stellenwert zugeschrieben wurde, seit geraumer Zeit recht stiefmütterlich behandelt wird, mehr und mehr ein Schattendasein fristet oder sogar schlimmstenfalls ganz eingestampft wurde – das klassische Mitarbeitermagazin.

Sinn und Zweck – eine Bestandsaufnahme

Eine Unternehmenskommunikation ohne Mitarbeiter? Unvorstellbar! Sie sind das A und O eines Unternehmens und diverse Instrumente ermöglichen es, sie mit ins Boot zu holen, sie auf dem Laufenden zu halten, einzubinden, auf eventuelle Ängste einzugehen, ein „Wir-Gefühl“ herzustellen. Ein Klassiker dabei: Das Mitarbeitermagazin. Doch kann es in der ganzen digitalen Flut von E-Mail, Intranet, SharePoints und Co. überhaupt eine Zukunft haben und weiterhin in jedem Unternehmen ein unverzichtbares Kommunikationsinstrument darstellen?

Print oder digital, das ist hier die Frage

Die Antwort lautet definitiv ja! Zwar sind digitale Kommunikationsinstrumente kontinuierlich auf dem Vormarsch und in jedem Unternehmen aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Doch muss in Hinblick auf den Kommunikationskanal – analog oder digital – gleich die Entweder-Oder-Frage gestellt werden? Weder ist der eine Kanal tot, noch ist der andere das Heilmittel der Zukunft. Vielmehr entscheidet jeder Mitarbeiter ganz pragmatisch für sich selbst. Der eine sucht das haptische Erlebnis und etwas, das ihn unterhält, ein Stück weit vielleicht auch zum Nachdenken anregt und ihn in dieser wahnsinnig kurzlebigen Zeit gerne etwas länger durch den Alltag begleitet. Mit einem gedruckten Mitarbeitermagazin kann man der Zeit entfliehen, kann es bequem auf der Couch lesen, wieder weglegen und es später wieder aufnehmen. Schließlich ist das Gedruckte auch Mitarbeitern zugänglich, die keinen Zugang zu (Firmen-)Rechnern haben, weil sie zum Beispiel in der Produktion oder ähnlichem arbeiten. Das beste Zeichen für ein gut gemachtes Mitarbeitermagazin ist, wenn es eine emotionale Bindung erzeugt hat, wenn es auf dem Küchen- oder Wohnzimmertisch liegt und man immer wieder darin blättert oder es sogar an Kollegen oder Freunde weitergibt.

Der andere bevorzugt die digitalen Kanäle, die ein gänzlich anderes Konsumerlebnis bieten. Sie leben von ihrer Kürze und Vielfalt, sind eher zweckgebunden. Aktuelles wird schnell auf den Punkt gebracht. Die Mitarbeiter können teilweise unmittelbar ein Feedback in Form eines Kommentars senden oder auch einen Beitrag in den sozialen Medien liken, teilen oder kommentieren. Außerdem kann der Text-Inhalt durch Videos oder anderem Content ergänzt werden.

Auf den Inhalt kommt es an

Entscheidend für die Wahl des Kommunikationskanals ist der Inhalt, denn jeder Kanal stellt seine ganz eigenen Anforderungen. Ein generelles „No-Go“ ist das Doppeln von Inhalten. Stattdessen müssen die Inhalte für den entsprechenden Kanal passgenau geschneidert werden. Doch welche Inhalte eignen sich für welches Format – insbesondere für Print?

Für das Medium Print sprechen Inhalte, die sich nah am Alltag der Mitarbeiter bewegen, wie längere Reportagen, Interviews, Beiträge mit zahlreichen Bildern, (Hintergrund)Informationen und persönliche Statements zu Produkten und Strategien des Unternehmens. Dabei sollte natürlich ein Schuss anregende Unterhaltung in Form von Portraits wichtiger internationaler Firmenstandorte, Wissensquizze oder Hobbyportraits von Mitarbeitern rund um den Unternehmens-Globus nicht fehlen. Auf diese Weise ist es möglich, auf einfache Art und Weise einen wesentlichen Beitrag zu Teamgeist und Leistungswillen zu leisten und potenziell eine größtmögliche Identifikation mit dem Unternehmen herzustellen.

Was bringt die Zukunft? Das Zauberwort lautet „Mediamix“

Print lebt (immer) noch! Das kann man getrost sagen. Und das Potenzial für die Zukunft ist noch lange nicht ausgeschöpft. Gerade über eine ganzheitliche, breitgefächerte und geschickte Medienstrategie, die die Offline- und Online-Welt miteinander verzahnt, können Unternehmen eine zukunftssichere Mitarbeiterkommunikation gestalten, die für die Mitarbeiter relevanten Content und einen Mehrwert erzeugt, der zu den Bedürfnissen und dem Verhalten der Nutzer passt.

Eine Antwort zu “Print ist out. Wirklich?”

  1. Lena sagt:

    Danke für den interessanten Beitrag zum Thema Printmedien. Meine Tante überlegt eine Firma für nachhaltiges Drucken für ihr neues Mitarbeitermagazin zu beauftragen. Gut zu wissen, dass man auf diese Weise allen Menschen im Betrieb das Mitarbeitermagazin gleichermaßen zugänglich macht, selbst wenn man gerade keinen Internetanschluss oder PC zur Verfügung hat. Das gilt z. B. für Mitarbeiter in der Produktion.

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