Leben als Cyborg – wie funktioniert dann PR?
Was hat sich in den letzten Jahren getan? In rasantem Tempo vergrößert sich die digitale Welt. Ein neuer Markt mit Influencern ist entstanden und hat Einzug in die PR Branche gehalten. Inzwischen sind Twitter, Facebook und Instagram aus unserem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken! Die digitale Welt ist längst nicht mehr eine Parallelwelt, sondern übernimmt immer mehr Anteil in unserer realen Welt.
Dank WhatsApp Häkchen steigt auch privat der Druck
Reagiert man nicht innerhalb kürzester Zeit auf eine WhatsApp, kommen häufig sofort Nachfragen: „Was ist los? Warum antwortest du nicht?“ Hier drängt sich die digitale Welt in den Vordergrund. Die Erwartungshaltung schnell und zügig eine Antwort auf Nachrichten und E-Mails zu bekommen ist rasant gestiegen und wir verschmelzen immer mehr mit unserem Handy und unserem Computer.
Der Selbsttest ist schnell gemacht

Wir sind immer online und das gleichzeitig auf vielen Geräten (Quelle: kaboompics.com über pexels.com).
Versuchen Sie doch mal eine Woche offline zu sein. Unmöglich? Wer füttert dann den Instagram-Account? Und kümmert sich um Twitter? Wir sind so daran gewöhnt alle Informationen die wir suchen, innerhalb kürzester Zeit zu erhalten und zu verbreiten. Es geht schnell und einfach: Ein Klick und die Kinotickets sind gebucht, das Flugticket auf dem Handy gespeichert und dank Google Maps brauchen wir nicht mal mehr einen Orientierungssinn.
Morgens in der Bahn geht es schon los. Fast ausnahmslos „daddeln“ alle auf ihrem Handy, bevor es dann vor den PC am Arbeitsplatz geht → dort natürlich wieder online.
Knapp 80 Prozent der Deutschen sind online, heißt es in einer aktuellen ARD/ZDF- Onlinestudie. Und die Zahl steigt weiter.
„Die Anzahl derer, die das Internet täglich nutzen, ist 2015 um 3,5 auf 44,5 Millionen (63%) gestiegen. Zugenommen hat auch die Unterwegsnutzung: mittlerweile greifen 30,7 Millionen (55%) unterwegs auf Netzinhalte zu, das sind 3,2 Millionen (+5%-Punkte) mehr als im Vorjahr. Auch die Nutzung von Videoinhalten und Fernsehsendungen sowie von Audioinhalten ist angestiegen: 53 Prozent sehen sich inzwischen mindestens einmal pro Woche Bewegtbildinhalte im Netz an, 33 Prozent nutzen Audioinhalte.“
Wie geht es weiter?
Der Soziologe Dr. Udo Thiedeke von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz wagt im Interview mit RTL Hessen einen Blick in die Zukunft. Er ist der Auffassung, dass sich durch die Tatsache, dass wir immer online sind, einschneidend die Perspektive verändert. Er sagt: „Wenn wir anders kommunizieren, leben wir in einer anderen Welt, denn über Kommunikation stellen wir den Kontakt zu anderen her.“ Außerdem geht er davon aus, dass wir bald immer und überall online sind: „Vielleicht sind wir eines Tages always on und in der Wolke. Also in der Art und Weise, dass wir keine Geräte mehr haben, sondern dass die Räume vielleicht intelligent sind und wir einfach in die Räume hineinsprechen“, so Thiedeke. Aber nicht nur unsere Umwelt ändert sich, wir tun es auch.
Werden wir zu Cyborgs?
Das ist schon längst keine Zukunftsmusik mehr! Der Radiosender YOU FM hat es getestet. Genauer gesagt Corinna aus dem Web-Team. Sie hat sich einen NFC-Chip, so groß wie ein Reiskorn, in ihre Hand einpflanzen lassen und ist nun „offiziell“ ein Cyborg. NFC steht dabei für „Near Field Communication“ und bedeutet so viel wie: Kommunikation zwischen zwei Elementen, die nah beieinander sind.
Mit dem Chip in der Hand konnte Corinna zum Beispiel ihre Mitgliedskarte im Fitnessstudio durch den Chip ersetzen. Jetzt kann sie über den Chip die Trainingsgeräte bedienen und die Tür öffnen. Auf www.you-fm.de hält sie ihren Versuch fest.
„Die Funktion ist nicht weltbewegend und trotzdem gefällt sie mir extrem gut. Ich habe mein W-Lan zu Hause mit einem 26-stelligen Passwort gesichert. Dieses Passwort an Gäste zu geben ist ziemlich nervig. Ich habe den Zugang jetzt in meiner Hand gespeichert und lege sie in Zukunft einfach auf die Android-Smartphones meiner Gäste. So kommen sie in mein Netz du ich behalte mein Passwort für mich!“
Aber auch die Bezahlung mit dem NFC rückt immer näher. ALDI Nord hat zum Beispiel das kontaktlose Zahlen bereits eingeführt. Wie einfach das geht erklärt Aldi Nord hier.
Noch ist die Beschreibung für eine NFC-fähige Debitkarte, Kreditkarte oder das Smartphone gedacht. Aber sobald ich den Chip in der Hand habe, fällt die Karte weg. Und ich bezahle mit Handauflegen.
Wie geht’s weiter? Kaum auszumalen, das Tempo der digitalen Revolution ist so rasant, dass schwer abzuschätzen ist, was alles in den nächsten Jahren auf uns zukommt: Räume die immer online sind und uns mit allen Informationen versorgen, Cyborgs die ebenfalls immer Online sind. Für die PR-Branche bleibt es spannend auch wenn es sich die neuste Technik manchmal gruselig anhört. Die digitale Revolution bringt einen neuen Markt mit sich, den es zu erobern gilt. Daher gibt es nur eine Möglichkeit: Immer auf dem Laufenden bleiben und den Kunden mitnehmen. Was kommt als nächstes?