Live is life – nananana: Wie Agenturen mit Live-Content arbeiten können
Seit dem letzten Jahr gehen sie durch die Decke und sind aus dem Content-Mix nicht mehr wegzudenken: Live Videos. Mit der Einführung von Facebook Live im Frühjahr 2016 sind Direktübertragungen auch im Mainstream angekommen und werden bei Influencern und Brands, aber auch bei Privatpersonen, immer beliebter. Wenn man sich die Zahlen zu Facebook Live betrachtet, weiß man auch wieso: Facebook Live Videos erhalten im Durchschnitt zehn Mal mehr Interaktion und werden drei Mal länger abgespielt als reguläre Videos. Interessante Zahlen für alle, die auf den sozialen Netzwerken ihre Inhalte verbreiten.
Live-Video: Der Social Media Trend in 2017
Es gibt mehrere Gründe dafür, dass Live Video der aufgehende Stern des Social Marketing 2017 ist: Zum einen ist Video Content an sich schon der King im Mix und läuft geschriebenen und Bild-Inhalten locker den Rang ab. Live Video erlaubt es den Usern außerdem, direkt und in Echtzeit mit einer Brand zu kommunizieren – ein ganz besonderes Gefühl der Authentizität wird erzeugt. Der Zuschauer erlebt einen ‚In-the-moment‘-Effekt, dessen Gefühl vorgefertigte Inhalte nicht bieten können. Direkter und näher kann man seiner Brand nicht sein. Und last but not least spielt immer der Kosten-Faktor mit: Live Videos sind in der Regel schlicht und einfach preiswerter als aufwändig produzierte High Quality-Inhalte aus dem Studio.
Trotzdem scheuen sich Unternehmen und die betreuenden Agenturen häufig, Live Videos mit in ihren Mix aufzunehmen. Von Unternehmensseite werden oft die Risiken der Spontanität gefürchtet: Live Videos werden nun mal direkt an das Publikum ausgespielt, mit allen Fehlern und Imperfektionen – das mögen Unternehmen nicht wirklich ? Zudem sind Mitarbeiter vor Ort oft nicht unbedingt heiß darauf, sich selbst vor die Kamera zu stellen und sich einem (im besten Falle) Millionenpublikum zu stellen. Auch Agenturen zögern aufgrund der gefühlten Unberechenbarkeit und Unplanbarkeit, Live Videos in ihren Redaktionsplan einzubauen – hier muss man das Heft ein wenig aus der Hand geben, da die Inhalte letztendlich durch das Unternehmen oder deren Botschafter produziert werden.
Wer wagt, gewinnt
Die Befürchtungen sind jedoch kein Grund, es nicht zu wagen. Um Live Video zum Erfolg zu machen, benötigt es aber mehr als ein funktionierendes Smartphone und eine willige Person, die in die Kamera spricht. Mit der richtigen Vorbereitung und Durchführung sowie sinnvoller Nachbereitung wird es zu einer Win-Win-Situation für Brand und Audience. Hier sind Tipps, mit denen eine gute Agentur Live-Events begleiten kann:
- Sorgfältige Vorbereitung: Auf den Live Event hinweisen und ihn ankündigen. Einen Drehplan (kein Drehbuch) festlegen: Thema, Ort, Mehrwert für die Audience. Ist jemand vor der Kamera? Soll vielleicht ein Influencer das Gesicht vor der Kamera sein? Wie soll die Audience angesprochen und involviert werden?
- Währenddessen: Moderation der Kommentare. Sichtung der Fragen bzw. des Feedbacks, welche gegebenenfalls mit in das Live Video einfließen sollen. Weitere Impulse für das Live-Video geben.
- Nachbereitung: Den Live-Event nochmal in einem Artikel oder Post aufgreifen, Anregungen für zukünftigen Content verwerten und das Feedback der Viewer nutzen. Analyse der Zahlen, um zukünftige Live Inhalte zu optimieren.
Agenturen und Unternehmen, die den Mut für die Spontanität und Imperfektion des Live Videos aufbringen, werden bei der richtigen Herangehensweise dafür belohnt werden: Steigende Reichweiten durch steigende Interaktionen sind schließlich das, worauf wir im Social Media Marketing hinarbeiten. In diesem Sinne – frohes Streaming ?