Food Trucks – wie kulinarische Laster gezielt auf Twitter setzen

Kogis BBQ – Quelle: @kogisBBQ
Sie heißen @KogiBBQ, @COOLHAUS oder einfach nur @waffletruck. Und sie sind in aller Munde (jetzt reicht’s mit den Wortspielen!). Und sie haben verstanden, wie Twitter funktioniert – und das durchaus besser als der ein oder andere Marketeer hierzulande. Sie sind authentisch, up-to-date und schaffen einen echten Mehrwert für ihre Kunden. Und: Sie sind Food-Trucks. Fahrende Fast-Food-Restaurants. Rollende Fressbuden.
Zombies auf der Jagd nach Futter!
Jeder, der mal in New York, L.A. oder anderen US-Großstädten war kennt sie – die Food Trucks, die alles anbieten vom Kaffee über koreanisches Barbeque bis hin zur Eiscreme. Oder ganz abgefahrene Sachen wie Käsekuchen aus Ziegenkäse wie z.B. @desserttruck. Und auch in Deutschland gibt es sie – von der Currywurst-Bude bis hin zum Bison-Steak-Grill. Ein Nachteil an den rollenden Fressbuden ist aber, – und das natürlich logischerweise – dass sie an keinen festen Standort gebunden sind. Oder positiv gesprochen: Wenn man Hunger hat, ist schon irgendwo einer von denen. Blöd wird’s, wenn man echten Heißhunger auf eine leckere belgische Waffel von seinem Lieblings-Truck hat, sich schon tierisch auf den Duft freut – aber wenn man aus der Subway-Station kommt, ist der Truck nicht da. Früher hätte man sich vermutlich traurig auf den Heimweg gemacht und darauf gehofft, dass @waffletruck vielleicht am nächsten Abend irgendwo am Start ist. Heute aber geht man auf Twitter und schaut nach – denn vielleicht sind die Jungs ja einfach nur ein paar Straßen weiter, weil sie keinen Stellplatz gefunden haben?
Shin von @KogiBBQ berichtet anschaulich vom Erfolg einer Standort-Kurzmitteilung auf Twitter: „Als wir unseren Truck bei der UCLA restaurant industry conference aufgestellt haben, wusste niemand dass wir da waren und wo wir uns hingestellt hatten. Ich habe dann unseren Standort getwittert und fühlte mich nach wenigen Minuten wie im Film ‚Night of the Living Dead‘, wenn die Zombies von überall angelaufen kommen. Auf einmal kamen Leute aus den umliegenden Gebäuden, auf ihr Smartphone starrend und definitiv hungrig. Das war schon irgendwie cool. Aber auch echt creepy.“
Eine ganze Reihe von Food Trucks – wie z.B. @mexicue setzen inzwischen sogar auf fast schon professionell wirkende Fotos, um Kunden und potenziellen Kunden den Mund wässrig zu machen. Bock auf geile Tacos?
Biete einen echten Mehrwert und die Kunden folgen dir!
Doch inzwischen ist aus der reinen Weitergabe von Standort-Informationen vielmehr geworden. Ein echter Best Practice Case für Markenbildung auf Twitter. Beflügelt von den Anfangserfolgen begannen die Betreiber der Food Trucks, kleinere VKF-Maßnahmen zu initiieren. @COOLHAUS beispielsweise kurbelt regelmäßig das Geschäft mit Gratis-Beigaben an und vermeldet diese Aktionen exklusiv als erstes über Twitter:
Ähnlich geht auch @waffletruck vor – hier gibt es Gratis- und Aktionsprodukte, wenn man ein Codewort benutzt oder einfach nur einen Katzenwitz anlässlich des Welt-Katzentages erzählt:
Alle größeren Trucks haben inzwischen ihren eigenen Style zu posten. Der eine sehr informell, der andere mit vielen leckeren Fotos – und wieder andere setzen auf ihre Herkunft und schreiben (bewusst oder unbewusst?) im mexikanischen oder chinesischen Slang.
Markenbindung in einem heterogenen Markt
Wie gut die Strategie der rollenden Fressbuden aufgeht, zeigen nicht nur die wachsenden Follower-Zahlen. @desserttruck kommt auf rund 6.400 Follower, @waffletruck schon auf beeindruckende 41.200, @COOLHAUS gar auf 63.700 – und der Vorreiter @KogiBBQ sogar auf über 137.000. Es sind vielmehr die vielzähligen Tweets von Followern, die inzwischen zu echten Fans geworden sind.
Egal ob der Truck abgebildet ist oder „nur“ das Essen – mit der authentischen und intuitiv richtigen Herangehensweise an Twitter scheint es den Trucks zu gelingen nicht nur zusätzliches Geschäft zu generieren sondern so etwas wie Markenbindung zu erzeugen. Chapéau und guten Appetit!