Facebook ändert seinen Newsfeed-Algorithmus
Die Traumvorstellung eines jedes Seitenbetreibers auf Facebook ist es, dass er allein über guten Content eine hohe Reichweite erzielt. Und Facebook verspricht genau das mit seinem neuesten Newsfeed-Algorithmus. Damit will das Netzwerk auf die heutige Informationsflut reagieren, denn User suchen verzweifelt nach den guten Inhalten, die sich in der Fülle an Massennachrichten verstecken. Deswegen wird jetzt angemahnt: Qualitativ schlechter Content, der seine Aufmerksamkeit hauptsächlich über Ads generiert, hat es in Zukunft schwerer.
Hier die wichtigsten Punkte rund um den neuen Algorithmus:
- Für den Fall, dass der Newsfeed sehr leer ist, können nun auch mehrere Meldungen hintereinander vom selben Absender stammen. Dies ist nur für die wenigen User von Belang, die kaum vernetzt sind und hat damit wenig Auswirkungen für Seitenbetreiber.
- Posts guter Freunde haben im Newsfeed ab sofort eine höhere Priorität und verdrängen damit Beiträge von Fanpage-Seiten.
- Weniger Aufmerksamkeit gibt es in Zukunft auch für Meldungen, die darauf hinweisen, dass ein Freund einen bestimmten Beitrag geliked oder kommentiert hat.
In Facebooks Worten: „The goal of News Feed is to show you the content that matters to you”. Nur Beiträge, die wirklich interessieren, hätten langfristig eine Chance, denn schlechtere Inhalte könnten nicht wie bisher mit ein paar Ads die gewohnte Sichtbarkeit erlangen.
Content verbessern und Werbebudget erhöhen
Doch Facebook hat natürlich kein uneigennütziges Interesse an gutem Content. Deswegen lohnt es sich, die neuen Regelungen etwas genauer zu betrachten: Einige wenige Ads können also zukünftig nicht mehr die gleiche Reichweite erzeugen. Dem kann ein Seitenbetreiber natürlich entgegenwirken, indem er versucht, seinen Content zu verbessern.
Die einfachsten Resultate ergeben sich allerdings über eine Aufstockung der Geldmittel: Was ein wenig Budget bisher nicht bewerkstelligen konnte, das schafft in Zukunft etwas mehr Budget. Facebook will wie jedes andere Unternehmen auch mit seinen Maßnahmen schließlich den eigenen Profit steigern. Für alle Seitenbetreiber bedeuten die neuen Algorithmen also nicht nur, dass sie ihren Content verbessern müssen, um ihr Sichtbarkeits-Potential voll auszunutzen. Sie bringen vor allem mit sich, dass mehr Geld als bisher in die Hand genommen werden muss, um die gewohnte Reichweite aufrecht zu erhalten.
Man muss deswegen fragen: Was sind wirklich die zukünftigen Variablen, über welche sich ausloten lässt, wie viele Menschen ein Beitrag auf Facebook erreicht? Wird es entscheidend sein, ob die Inhalte der Seiten qualitativ hochwertig sind oder nicht? Oder sind es am Ende doch die Geldmittel allein, die über die Sichtbarkeit entscheiden? Dann würde die Gleichung vereinfacht lauten: Budget ergibt Reichweite – ohne Budget keine Relevanz.