Bitte ändere deinen Namen - oder du hast ein Problem
Administratoren und Moderatoren von Facebook-Seiten greifen ganz gerne mal auf Fake-Accounts zurück, um nicht Berufliches und Privates miteinander zu mischen. Oder betreiben „Fake-Account-Sharing“, um eine Seite mit mehreren Personen über einen Account zu administrieren. Dass auf Facebook grundsätzlich Klarnamenpflicht gilt – und zwar für jeden, der Facebook mit einem privaten Profil nutzt – wird dabei geflissentlich ignoriert.
Doch das kann richtig problematisch werden seit Facebook ziemlich intensiv Jagd auf Fake-Accounts macht.
Kaum gemeldet, schon gesperrt
Mit der zunehmenden Brisanz rund um Fake-News und Fake-Profile / Bot-Netzwerke geht Facebook derzeit rigoros gegen Fake-Profile vor. Zum Teil komplett eigenständig auf Basis von Algorithmen, die Namen auf Plausibilität checken – z.B. indem Vornamen mit einer Vornamen-Datenbank abgeglichen werden, was kreative Profilnamen wie Admin Administrator und Co. mal direkt rausfiltert. Primär setzt Facebook jedoch offenbar auf die Schwarmintelligenz der User und hat die Möglichkeit, Fake-Profile zu melden deutlich vereinfacht. Inzwischen reichen wenige Klicks – es sind genau 7, sofern ich richtig gezählt habe – um Facebook darüber zu informieren, dass da ein Fake rumschwirrt.
Aktuell reagiert Facebook extrem schnell auf solche Meldungen und macht offensichtliche Fakes sofort dicht. Die anderen gemeldeten Accounts werden temporär gesperrt und müssen vom User wieder freigeschaltet werden.
Klickt man jetzt auf „Los geht’s“, muss der User Facebook beweisen, dass es seinen Namen wirklich gibt. Bei manchen Usern genügt die Angabe einer Telefonnummer oder die Bestätigung über Freunde aus der Freundesliste – bei manchen verlangt Facebook tatsächlich den Upload einer Personalausweis-Kopie oder ähnlichen Dokumenten, auf denen der Name klar ersichtlich ist.
Das Problem ist: Sollte es nicht möglich sein, das Konto über die von Facebook angegebenen Elemente zu entsperren oder den Namen des Fake-Accounts zu ändern, ist es dicht. Für immer. Und sollte es sich dabei um das einzige Konto handeln, mit dem eine Seite administriert oder ein Ad-Konto betrieben wird, sieht das Ganze gleich noch viel dramatischer aus.
Für diejenigen, die jetzt mit dem Argument „Datenschutz“ oder „ich gebe meinen Namen doch nicht Facebook“ kommen: Klar – im privaten Leben könnt ihr das gerne machen. Aber wer Facebook für berufliche Zwecke nutzt, sollte sich nicht diesem Risiko aussetzen.
Denn Facebook ist echt sensibel – das erlebt vermutlich auch immer mal wieder der nette Herr aus Singapur, dessen Ausweis allerdings eindeutig den kuriosen Namen bestätigt.