#Appgefahren: Wie Twitter, Facebook und Co. Content mit News Apps vorantreiben
Das Thema Content Curation ist für PR und Corporate Publishing schon länger interessant und gewinnt in sozialen Netzwerken ebenfalls an Bedeutung. Diese setzen langfristig nicht mehr nur auf die Verbreitung von kuratierten Inhalten, sondern werden zunehmend in Form von News Apps selbst aktiv. Denn Twitter und Co. wissen genau, welche Inhalte bei ihren Nutzern gut ankommen, Interaktionen generieren und weiter verbreitet werden.
Facebook startet Notify
Facebook will verstärkt zu einer Plattform für Medieninhalte werden. Dafür wurde die neue App Notify kreiert, die aktuell gerade in den USA gestartet ist und Push-Meldungen diverser Medien nach den Wünschen der Nutzer zusammenstellt. Sie können sich zum Beispiel nur Informationen aus bestimmten Medien oder zu ausgewählten Themen und Regionen anzeigen lassen. Die „Notify“-App macht auf neue Inhalte per Benachrichtigung im Sperrbildschirm aufmerksam, sie können dann in der App genauer angesehen werden. Notify soll allen bisherigen Berichten zufolge eine Stand-alone-App, also unabhängig von der Facebook-App, sein.
Besondere Momente auf Twitter
Twitter ist in den USA mit dem neuen Angebot Moments gestartet. Dabei werden von einem Redaktions-Team Bilder, Videos oder auch Tweets zu News zusammengestellt. Außerdem können Medienpartner wie die New York Times oder die Website Buzzfeed eigene Moments erstellen. Ziel ist es, mit einer interessanten Auswahl aktueller Ereignisse die Aufmerksamkeit der Menschen zu gewinnen und sie schrittweise an die Twitter-Nutzung heranzuführen. So können auch nicht angemeldete und neue Mitglieder, die sich mit Twitter noch nicht so gut auskennen, schnell und unkompliziert relevante Inhalte zu einem Thema finden. Aktuell bekommen alle die gleichen Ergebnisse zu sehen. Algorithmen, die Inhalte auf einzelne Nutzer zuschneiden, könnten aber später dazukommen.
Auch Apple und Google springen auf
Und selbst Apple und Google machen sich seit Längerem Gedanken darüber, wie Menschen Nachrichten konsumieren und was Apps bieten sollten. Beide schaffen deshalb auf und neben den gängigen Plattformen Platz für neue Funktionen. So ist die Apple Watch grundsätzlich z.B. auch nichts anderes als eine tragbare Benachrichtigungsmaschine. Das neue Siri bietet ebenfalls Links zu News-Themen und Google Now zeigt seinen Nutzern potentiell interessante Themen, basierend auf Inhalten, die in der Vergangenheit gelesen wurden.
Wie sich diese Apps entwickeln, und ob sie nach Deutschland kommen, bleibt abzuwarten. Wenn wir dadurch wieder mehr lesen und den einen oder anderen Artikel dann auch anklicken, ist das eine schöne Entwicklung in Zeiten, in denen sich Bilder möglichst schnell selbst zerstören und die Aufmerksamkeitsspanne für Informationen immer kürzer wird.