Die Schlacht der Adventskalender auf Facebook
Spätestens zum 1. Dezember hat er wieder in allen Branchen begonnen: der jährliche Run zur erfolgreichen Vorweihnachtszeit-Kommunikation. Das wohl populärste Mittel in der besinnlichen Zeit, um digital Nutzer und Fans anzusprechen, ist der Adventskalender. Besonders auf Facebook, aber auch in Newslettern erfreut er sich großer Beliebtheit.
Manch einer befürchtet da gleich eine Überflutung der Fans und verweigert deshalb eine Social-Media-Planung in diese Richtung ganz. „Mit Adventskalendern wird man doch eh von allen Seiten zugeschüttet“, so das Argument. Aber genau wie mit vielen anderen Dingen, mit denen man im digitalen Zeitalter scheinbar überhäuft wird, zeigt sich auch hier: Es gilt natürlich nicht das Prinzip „dabei sein ist alles“, sondern „besser machen als die Masse“ muss der Anspruch sein.
Der Adventskalender typische Überraschungseffekt – erst durch das Öffnen eines Türchens zu wissen was dahinter steckt – ist wie geschaffen für die Social Media Welt. Mit einem Klick gibt es weihnachtliche Vorfreude. Ein Facebook-Adventskalender – meist verbunden mit Gewinnspielen – bietet daher die Chance…
- regelmäßig relativ simpel Content zu generieren
- verschiedene Produkte zu promoten
- neue Fans zu akquirieren (erst mit dem „Gefällt-mir“-Klick auf der Fanpage kann überhaupt ein Türchen geöffnet werden)
- der bestehenden Fangemeinde tolle Gewinnspiele/Preise zu bieten
- Aktivierung der Community und Steigerung der Interaktion
- die Beziehung zu den Fans zu stärken
- weihnachtliche Aufmerksamkeit für die Marke zu schaffen – auch durch die Verknüpfung mit anderen Kanälen, ob digital oder auch offline
Ein gut befüllter Adventskalender verleitet Fans beim Klicken zum Wiederholungstätertum – im besten Falle 24 Mal :-).
Corporate Adventskalender ja – aber ohne werbliche Überforderung
Aus all diesen Gründen lohnt es sich, früh genug Zeit und Ideen in eine schick gestaltete App zu stecken. Im Design der Corporate Identity gestaltet, ist es bei der Befüllung der App wichtig, dass die Preise unternehmensbezogen sind. Verbunden mit einem Gewinnspiel über ein einfaches Teilnahmeformular oder Quizfragen, Gutscheinen und Rabattaktionen sollten die einzelnen Ankündigungs-Postings selbstverständlich immer zielgruppengerecht aufbereitet werden und nicht durch Marketing-Phrasen abschrecken oder überfordern.
Die finanzielle Wertigkeit der Preise spielt bei der erfolgreichen Umsetzung eine eher untergeordnete Rolle. Natürlich freut sich jeder Teilnehmer über einen besonders großen Gewinn, wichtiger ist es aber auf unterhaltsame Weise neugierig zu machen und die Nutzung der App so leicht wie möglich zu gestalten. Das gilt auch für die Teilnahmebedingungen. Wer erst dreiseitige Formulare ausfüllen muss und das Gefühl hat, hier geht es nur um den Zugriff auf die persönlichen Daten, der ist ganz schnell wieder raus aus der App.
Auch bei Rabatt-Aktionen im Kalender wie „25 Prozent auf…“ gilt es das richtige Maß zu treffen. Im Kleingedruckten dann „beim Einkaufswert von Unsummen“ zu verstecken und die Aktion zu übermäßiger Kaufüberredung zu nutzen, wirkt nicht nur unauthentisch, sondern kann im besonders ungeschickten Falle sogar bereits bestehende Fans verjagen.
Fazit:
Gerade bei einem inzwischen „traditionellen“ Social-Media-Tool wie dem Adventskalender ist es wichtig aufzufallen und die richtige Balance zu wahren. Gewinnbringung und Umsatzsteigerung stehen bei der Gestaltung eines solchen nicht an oberster Stelle, sondern abwechselnde, zielgruppenorientierte Kommunikation mit einem vielseitigen Benefit für den Fan. Der Nutzen für diesen ist im Idealfall nicht nur materiell, sondern bringt Unterhaltung, Abwechslung und Überraschung auf seine persönliche Facebook-Startseite.